Veranstaltung: | 42. Landesparteitag Magdeburg 30. November 2019 |
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Tagesordnungspunkt: | 7. Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landesparteitag |
Beschlossen am: | 30.11.2019 |
Eingereicht: | 06.12.2019, 09:13 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Beschluss: Sicherung guter forstfachlicher Praxis in Zeiten der Klimakrise bei der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz
Beschlusstext
Der LPT hat beschlossen,
dass die Fraktion darauf hinarbeitet möge, die geplanten Fällungen von 8.000
Eichen in den Wäldern der landeseigenen Kulturstiftung Dessau-Wörlitz zu stoppen
und einen Waldbeirat einzurichten. Der Waldbeirat soll möglichst als
satzungsgemäßes Gremium bei der Kulturstiftung installiert werden. Er sollte die
Stiftung selbst, das Biosphärenreservat, den Landesforstbetrieb, das Landesamt
für Umweltschutz, Vertreter der Stadt- und Landkreise, Vertreter der
Umweltverbände, sowie ggf. Vertreter weiterer forstfachlicher Einrichtungen
umfassen.
Der Waldbeirat soll vor dem Hintergrund der besonderen Verantwortung für die
Auwälder der Mittleren Elbe wie auch der Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft und
den darauf einwirkenden Herausforderungen der Klimakrise als Gremium arbeiten,
welches zu folgenden Themen berät:
- Erstellung von Bewirtschaftungsplänen die eine wirtschaftliche und
naturverträgliche Nutzung in Einklang bringen,
- Sicherstellung und Verbesserung der in den Wäldern der Kulturstiftung
vorhandenen FFH-Lebensräume,
- Erarbeitung von Konzepten zur Verbesserung des Wasserhaushalts der
Waldgebiete,
- Erarbeitung von Klimaanpassungsstrategien,
- Sicherstellung des Beitrags der Kulturstiftung zum 5% Wildnisziel
(Strategie zur biologischen Vielfalt) durch Ausweisung entsprechender
Prozessschutzflächen,
- Umgang mit Forstschädlingen.
Der Waldbeirat kann bei erfolgreicher Arbeit zu einem Modellprojekt für die
naturnahe Waldbewirtschaftung öffentlicher Institutionen entwickelt werden. Die
substantielle Arbeit des Waldbeirats soll durch das Land unterstützt werden um
Arbeitskreise, Gutachten und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.
Die Aufhebung des Moratorium für den Holzeinschlag der Eichen soll erst nach
verbindlicher Verständigung der Regierungskoalition auf die Einrichtung des
Waldbeirates geschehen. Fällungen zu unumgänglichen Verkehrssicherung sowie
drängende Sanitärhiebe müssen akzeptiert werden.